Charlie Chaplin und die Selbstliebe 2.0: der Mythos und die Wahrheit dahinter

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Vor einigen Jahren inspirierte mich das Gedicht „Als ich begann, mich selbst zu lieben“, das – so wie ich damals annahm – von Charlie Chaplin stammte – dazu, zu jeder Strophe ein passendes Bild zu finden – siehe auch: Charlie Chaplin und die Selbstliebe: ein Gedicht in Bildern. Ich war so begeistert, dass ich im weiteren Verlauf die Pariser Stiftung kontaktierte, die Charlie Chaplins Nachlaß verwaltete, denn ich wollte diese brillianten Worte in einer neuen Bilderserie für Krankenhäuser, Seniorenheime und andere passendene Einrichtungen verwenden.

Überraschenderweise bekam ich aus Paris die Antwort, dass dieses Gesicht nicht von Charlie Chaplin stammte und dieser es auch nicht zu seinem 70. Geburtstag vorgetragen hatte, wie der Mythos im Internet verbreitete. Die Stiftung hatte bereits des Öfteren ähnliche Anfragen wie meine bekommen und daraufhin in der Familie nachgeforscht. Auch Charlie Chaplins Töchter Geraldine und Josefine bestätigten, dass ihr Vater dieses Gedicht weder geschrieben noch jemals in ihrem Beisein öffentlich vorgetragen hatte.

Daraufhin recherchierte ich noch etwas weiter über die mögliche Herkunft des Gedichtes und kam auf die Autorin Kim McMillen, die es kurz vor ihrem Tod 1996 geschrieben haben soll. Kims Tochter Alison brachte einige Jahre später ein Buch mit dem Titel “When I Loved Myself Enough” heraus, das wiederum später in Brazlien veröffentlicht wurde. Ein brazilianischer Fan von Charlie Chaplin veröffentlichte dann Teile des Gedichtes im Internet – unter der Angabe, es stamme von seinem Helden, der es zu seinem 70. Geburtstag vorgetragen hatte. Und so nahm der Mythos seinen Lauf…

Es ist mir wichtig, meinen Blogartikel von damals richtig zu stellen, aber an der Wirkung dieses Gedichtes ändern die neuen Informationen natürlich nichts. Diese Worte strahlen auch heute noch eine innere Wahrheit aus, die weiterhin viele Menschen entdecken werden, wenn sie an dem Punkt sind, an dem sie genau das so empfinden.

Hier ist die neue Bilderserie.

Kim McMillen und die Selbstliebe: ein Gedicht in Bildern